Im Irrglauben, die Düsternis habe nur etwas mit dem Wetter zu tun und noch (nicht) so sehr mit der Jahreszeit, bin ich erst am frühen Abend eine Runde um den Park gejoggt. Nicht, weil ich die Hoffnung hatte, dass es noch einmal aufklaren würde, sondern weil innerlich etwas ins Lot gerät, wenn man mit dem Bewusstsein das Haus verlässt, dass bei einem bedeckten Wolkenhimmel auch die Sonne nicht weiter hilft. Das heißt, man wird weniger enttäuscht von der Lichtarmut: Ganz im Gegenteil, wenn es in der dunkleren Jahreszeit fahl und diesig ist, freut man sich doch regelrecht auf das Versiegen der grauen Farben ins abendlich-nächtliche Schwarz.
Die etwas schwerfälligen Bronchien kündigten Regen und Wind schon an. Bald waren Tchibo-Fleece und Nike-Cotton durchnässt. Ich lief, genoss und imaginierte: North Ronaldsay, Hordaland und Eysturoy.
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Vor dem "Narkosestübchen" standen regendicht vermummt drei fröhliche Trinker.
Anousch O. - 27. Sep, 19:27
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