10
Dez
2008

Funkelnder Schmuck

Goldgeschenk

Weil ich Papier und Tiere mag, schenkte die kleine Schwester ein Origami, und weil es Tradition ist, die mittlere Schwester das Geschmeide, und weil sie will, dass es mir gut geht, Mama ein Handbuch der lustvollen Lebensgestaltung. (Das im Regal gleich neben dem Cicerone seinen Platz finden wird.)
Und weil ich es ihm wert bin, gabs vom Chauffeur einen Diamanten. Ich Glückliche!

8
Dez
2008

Schützenfest

(Mir zum heutigen Tag ins Posiealbum)


Bin nun eine Häsin.
Kein Häschen mehr.

6
Dez
2008

Königlicher Palast

Joseph
Joseph1
Den weltschönsten Beruf, den man derzeit haben kann, ist Wächter im Königlichen Palast.
Gestern bei Joseph. Vorher allerdings bei Horst zum Interview, daher hatten meine kleine Schwester und ich nur knapp zwei Stunden Zeit für den Kojoten. Ganz viel, ganz voll und leider ganz laut. Mir wäre lieber gewesen, sie hätten statt tausender Lautsprecher das stumme Grammophon angestellt. Auch in den Königlichen Palast drang das Gelärm, und dennoch war - mit den Worten des Meisters - sowohl das Feierliche der Selbstbestimmung des eigenen Lebens und der eigenen Gesten als auch die Bescheidenheit unserer Handlungen und unserer Arbeit in jedem Augenblick zu spüren wie Elektrizität. Daher fürchtete ich den Plastik-Schock, denn in einem Seitenarm der Rieckhalle hängt Warhols Celebrities-Shit an den Wänden und irgendwie mussten wir da noch durch für das obligatorische Museumstoilettenspiegelfoto. Da sagte die Kleine ganz ernst: "Schau am besten gar nicht hin."
Wir haben Joseph und Anselm. Die Amis Andy und Roy. Punkt für uns in diesem Fall.
Bezieherinnen von Transferleistungen können übrigens unentgeltlich in staatliche Museen und Königliche Paläste und ich muss da nochmal hin. Unbedingt.

30
Nov
2008

Spätes Licht

Huwenowsee_30.11.08

Feld

Mondsichel

Huwenowsee bei Meseberg 30. November 2008. Unretuschiert.

Der Vorteil einer Adventsnacht, in der der Chauffeur bis vier Uhr von seinen Reisen nach Anatolien, Indien und Ägypten erzählt und man danach nicht einschlafen kann, weil man sein Fernweh überprüft, darüber solchen Hunger bekommt, dass man sich um halb sechs ein kleines Frühstück bereitet, man schließlich nach dem Morgengrauen einschläft und einen die Schwester um zwölf Uhr mittags aus einem Traum telefoniert, in dem man mit einem befreundeten Lektor ganz ernsthaft und überhaupt nicht surreal über das Werk eines befreundeten Schriftstellers redete, ist, dass wenn man schließlich um vierzehn Uhr aufbricht, man in schwindendes Licht hinein fährt und in einer sepia-violett-blaugetönten Landschaft spazieren geht, in der die restlos entlaubten Bäume nur mehr Scherenschnitte in einer Welt sind, die verlassener selten war, und selten schöner.

28
Nov
2008

Beflügelung II

Flügelchen-1

Man wird ja anspruchsvoller mit den Jahren.

25
Nov
2008

Beflügelung

Abreißkalender

Der Abreißkalender ist eine Konstante in meinem von Konstanten zugemauerten Leben. Und er hängt wie ein stummer Vorwurf an meiner Küchenwand. So als würde ich Tag für Tag mit den Zettelchen auch meine Wünsche und Visionen entfernen. Aber ich kann nicht sagen, dass ich jemals freudlos die Blättchen abgerissen hätte. Es sind 365 winzig kleine Überraschungen, strukturiert durch die Rubriken 'Gedenktag der Woche', 'Küchengeschichten', 'Sachen zum Lachen', 'Für den Gartenfreund' und meiner absoluten Lieblingsrubrik 'Wörter unter der Lupe'.
In der großmütterlichen Küche gab es auch einen Abreißkalender und so ist es heute, als hätte ich mit der Fortführung dieser Tradition etwas hinübergerettet vom Utopos meiner Kindheit in die taube Erwachsenenwirklichkeit.

Und dann gibt es manchmal Verse, die mich die "Trostmacht des Gedichtes" (Hans Blumenberg) spüren lassen:

Beflügelung

Wer traurig ist, des Glückes fern,
verzagt und ohne Mut,
der musizier', schreib ein Gedicht
und schon wird alles gut.

Oskar Stock

21
Nov
2008

Happy Birthday!

[Abt. 'Für die Karte war es heute ja mal wieder zu spät']

Lieber Rudi,

zu Deinem halbrunden Geburtstag habe ich weder Kosten noch Mühen gescheut.

Bleib gesund und fröhlich,

alles Liebe,
Anousch

20
Nov
2008

Haut an Haut

Auffallend, meine heutigen Kommentare sind fast ausschließlich Reflexionen zum Thema Haut an Haut. Und ich bin nicht die Einzige, die diesbezüglich offenbart, bekennt und wünscht.
Und irgendwie scheint es (zum Glück) nicht die Zeit für komplizierte Theorien zum Geschlechterkampf.

Es wird Winter.
Wir wollen uns halten und nah sein.

18
Nov
2008

Zugfenster

Frau, radelt von Seitschen
die Bitumenstraße nach Demitz-Thumitz hinunter.
Frau, radelt umgekehrt dieselbe hinauf.

Elke Erb


Ich hatte schon geglaubt, dieser Tag hielte so gar nichts Erheiterndes für mich parat, da stieß ich kurz vor 22 Uhr auf dieses kleine Gedicht der großartigen Elke Erb. Ich habe sie und eine Horde anderer deutscher Dichter mal nach Sylt begleitet; im April 2005, woran mich die Widmung im Gedichtband 'Gänsesommer' nun wieder erinnerte. Schön.

17
Nov
2008

Licht und Laub dieses Tages (II)

Licht Laub

[Blick aus einem Fenster der Charité - Klinik für Psychiatrie 17. November 2008]

...

Ich habe mich entschieden.

15
Nov
2008

Trost

Wenn Dir kalt ist im Leben, nimm Dein Netzteil in die Hände.

12
Nov
2008

Weiblich, ledig, jung sucht...

Edward Hopper 'Empty Room'

Bleiberecht in einer Wohngemeinschaft.

Lange Zeit war das WG-Leben in den Top Ten der Dinge, von denen ich glaubte, sie nie (wieder) zu tun, ziemlich weit oben gelistet. Ich habe bislang nur einmal eine kurze Zeit in einer WG gewohnt. Es war 2000/01 in Potsdam-West, Nansenstraße, nicht weit vom Park Sanssouci entfernt. Meine Mitbewohnerin hieß Conny, war nicht besonders hübsch, sehr lieb und Motörhead-Fan. Sie studierte Sozialpädagogik an der FH, aber eigentlich war sie immer nur krank und deswegen nie da, sondern Zuhause in Eberswalde.
Vor einer Weile hat mich der Chauffeur mal durch Eberswalde gefahren und wir waren erstaunt, wie ansehnlich dieser Außenposten unserer Republik ist. Nach Lektüre dieses Beitrags empfehle ich den Wikipedia-Eintrag und insbesondere den Unterpunkt 'Superlative'.

Conny hauste in dem 9 qm kleinen Verschlag, und man kann es nur Hausen nennen, denn ein schlampigeres Frauenzimmer hatte die Welt noch nicht gesehen! Ihr auffällig attraktiver Freund schien die Vermüllung insofern nicht zu stören, als er die gute Conny bald schwängerte und sie nun gänzlich fort blieb. Da sie zwar chaotisch, aber anständig war, zahlte sie die Miete weiter und somit hatte ich die Wohnung für mich allein. (Aber auch ich war damals von Donnerstag bis Dienstag beim Geheimrat in Weimar und nur Mittwochs studierte ich in Potsdam.) An meinem 25 qm großen Zimmer war ein riesiger Balkon, aber ich war jung und töricht und wusste seine gigantomanischen Ausmaße nicht zu würdigen und also entsprechend zu bepflanzen. Heute indessen widme ich nur wenigen Dinge soviel Aufmerksamkeit wie den Balkonblumen.

Also ich mag nicht mehr einsam im Tomatenkonkasse herumrühren, einsam mit dem Teller Spaghetti zum Fernseher schlurfen und einsam Tatort gucken. (Außerdem knallen sich meine Junkie-Nachbarn gerade wieder gegenseitig gegen die Wand, was sich echt furchtbar anhört und meine allerletzten Nerven kostet, ebenso mein diesbezüglicher Kampf mit Polizei und Vermieter.)

Mit anderen Worten: Ich muss hier raus! Wer kann mir helfen?
Und vielleicht überlegt jetzt manch einer hin und her: Mmm, mmmh, mmmh, süß ist sie ja, aber anderseits war sie auch schon in der Klapse. - Ja, und ich kann es nur jedem weiterempfehlen! Zur Beruhigung sei betont, dass ich ja keine Persönlichkeitsstörung habe, sondern nur ein gebrochenes Herz. (Okay, das habe ich mir jetzt gegönnt.)

Zum Ausschneiden: Ab ca. 20 qm nach Osten, Süden oder Westen, am liebsten in Kreuzberg oder Nord-Neukölln, um die 330 warm. Gerne mit Seeblick. Kontakt: anja.odra et web-de.

DANKE!

8
Nov
2008

Zueignung

Der einzige Baum im Park, der noch in vollem Ornat stand, vollkommen golden. Du hast ihn bewundert und nicht erkannt. (Wie mich.) Der Ginkgo aber wurzelt gleichsam in mir.
Weimar 1998 - 2003. Dann kamst Du und mit Dir die Wälder.

Ginkgo biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt?

Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin?

Johann Wolfgang von Goethe

Quelle

4
Nov
2008

Allein reisen

Meine Heimaten liegen alle auf einem Geleise: Erfurt - Weimar - Leipzig - Berlin und retour.
Der Zug rattert, gleitet und neigt sich durch deutsche Geschichte: Von der ehem. preußischen Provinz Erfurt kommend sieht man bald links in Fahrtrichtung den Glockenturm auf dem Ettersberg, und rechts sogleich das dem Berg zu Füßen liegende Weimar, von dem ich bis dato nicht wusste, dass sein Wappen einen von Herzen bestreuten, züngelnden Löwen zeigt. Wenig später eröffnet sich das zauberhafte Panorama des Naturparks Saale-Unstrut-Triastal mit seinen Weinbergen und Märchenburgen - die Landschaft des Internatsschülers Friedrich Nietzsche.
Nun, je nach dem, ob man im IC oder ICE unterwegs ist, trennen sich die Schienen nach der Leopoldina-Stadt Halle oder dem urbanen Alleskönner Leipzig, wo ich am Samstag auf meinem Weg nach Berlin Halt gemacht habe. Wie melancholisch schön, durch den nachmittäglichen Herbst-Dunst im Park jenseits der Sachsenbrücke zu spazieren, Glühwein zu trinken, Enten zu füttern und mit dem Neffchen Fußball zu spielen, das ganz zum Stolz seiner Tante den Ball so geschickt am Füßchen führt, dass nur von Talent zu sprechen ist.
Gestern schweren Herzens weitergereist, weil nach Erfurt (Mama) und Weimar (kleine Schwester) nun mit Leipzig die ganze Familie auf der Strecke nach Nordosten zurückgelassen wurde und in Berlin immer Ungewissheit wartet. (Rein emotional gesehen.) Schließlich jedoch Empfang durch den Chauffeur mit Rosen aus eigener Zucht. Die letzten des Jahres. (Sind immer die Schönsten). Hauptbahnhof, obwohl Südkreuz näher liegt. Aber zur Wiederankunft wollte ich ein klein wenig Pathos: dort der Reichstag und das Kanzleramt, da die große Kunsthalle, die den abendlichen Himmel über Berlin bläulich illuminierte. Und wenn man aus dem Tunnel wieder auftaucht, dann leuchtet der Potsdamer Platz und strahlt die Philharmonie.
Der Chauffeur präsentierte dann seine neu erworbenen Muskeltrosse. Ich boxte dagegen (tatsächlich Stahl) und sagte: Dafür habe ich an innerer Stärke gewonnen.
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Terra Euphorica

Das Frühwerk

(*)

Nach Ithaka heimzukehren, dabei ist es geblieben, erfordert und verlohnt den weitesten Umweg. Hans Blumenberg

___Zwitschern___

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* * *

You are The Empress

Beauty, happiness, pleasure, success, luxury, dissipation.

The Empress is associated with Venus, the feminine planet, so it represents, beauty, charm, pleasure, luxury, and delight. You may be good at home decorating, art or anything to do with making things beautiful.

The Empress is a creator, be it creation of life, of romance, of art or business. While the Magician is the primal spark, the idea made real, and the High Priestess is the one who gives the idea a form, the Empress is the womb where it gestates and grows till it is ready to be born. This is why her symbol is Venus, goddess of beautiful things as well as love. Even so, the Empress is more Demeter, goddess of abundance, then sensual Venus. She is the giver of Earthly gifts, yet at the same time, she can, in anger withhold, as Demeter did when her daughter, Persephone, was kidnapped. In fury and grief, she kept the Earth barren till her child was returned to her.

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